Ayurvedische Ernährung

„Deine Nahrung sei deine Arznei und deine Küche deine Apotheke“ ( Taittiriya Upanishad )

Im Ayurveda wird dem Einfluss der Ernährung auf unsere Gesundheit und unsere Konstitution eine sehr große Bedeutung beigemessen. Die Weisen und Yogis des Alten Indien erkannten, dass die Nahrung einer der wichtigsten Faktoren für das Zusammenspiel der inneren und äußeren Natur für die Erhaltung und Ausbalancierung der Einheit von Körper und Geist ist. Aus diesem Grund liegt die Wurzel der meisten Krankheiten letztlich in einer unangemessenen oder völlig falschen Ernährung.

Caraka gibt folgende Ernährungsempfehlungen:

  • Nahrung sollte immer frisch zubereitet sein, nährstoffreich, ausgewogen, warm, geschmackvoll und leicht verdaulich. Es sollte nur so viel gegessen werden bis wir satt sind. Die Extraportion, die wir häufig bis zur völligen Sättigung essen, macht uns krank. Es ist genau diese unstillbare Lust nach immer mehr, intensiveren und andersartigen Geschmackserlebnissen, Farben und Gerüchen hinter dieser Extraportion, die die moderne Ernährungskultur in eine falsche Richtung bringt.
  • Iss nicht, wenn du keinen Hunger hast und umgekehrt, versäume nicht zu essen, wenn du Hunger hast. Die Stimme unserer inneren Natur [Weisheit] aus Körper und Geist ist der beste Ernährungsberater.
  • Lass genügend Zeit zwischen den Mahlzeiten. Zwischenmahlzeiten stören den Prozess der Verdauung.
  • Iss in einer friedvollen, geeigneten und angenehmen Umgebung mit allen Zutaten, die dir ein genussvolles Essen ermöglichen.
  • Iss nicht zu hastig, aber trödele auch nicht beim Essen.
  • Konzentriere dich nur auf das Essen beim Essen.
  • Nimm Nahrung zu dir, die zu deiner Konstitution, dem Ort, der Jahreszeit, der Uhrzeit und deinem Gesundheitszustand passt

Bei der Planung unserer Ernährung ist es wichtig die Jahreszeiten und die Tageszeit zu berücksichtigen. Der Ayurveda unterteilt den Tag groß in sechs Abschnitte auf der Grundlage der dosas. Die Essenszeiten werden demnach wie folgt eingeteilt:

  • Kapha-Zeit (6 -10 Uhr): warmes und feuchtes Frühstück in diesem Zeitraum
  • Pitta-Zeit (10 – 14 Uhr): reichhaltiges Mittagessen, Reis, Gemüse, etc sollen in der Pitta-Zeit eingenommen werden, weil dann die Verdauung am besten ist.
  • Vata-Zeit (14 – 18 Uhr): leichtes und warmes Abendessen vor 18.00 Uhr ist am günstigsten.

Der bloße Leib ohne Sinne, Geist und Seele wäre tot und nicht ayu (lebendig). Ein Mensch ist gesund, wenn Verdauung und Stoffwechsel ausgeglichen und störungsfrei funktionieren, das Körpergewebe beweglich und schmerzfrei ist, der Mensch alle Gefühle angemessen empfinden kann.

Im Ayurveda, der 5.000 Jahre alten Medizinlehre Indiens finden wir dieses oben kurz beschriebene komplette System für eine gesunde Ernährung. Es basiert darauf, dass die Speisen individuell zusammen gestellt und gut verträglich sind. Dafür ist es auch wichtig, heimische Lebensmittel einzusetzen.

„Wenn die Ernährung nicht richtig ist, ist die Medizin nutzlos, wenn die Ernährung richtig ist, ist die Medizin überflüssig“ ( Caraka Samhita )

Dr. Jobin J. Madukkakuzhy
Medical Director
Madukkakuzhy Ayurveda Zentrum
Indien – Deutschland

Gemeinsam mit Ebba-Karina Sander – MBA – betreibt Dr. Jobin seit 2014 ein Zentrum für authentische qualifizierte Ayurveda-Kuren im zauberhaften kleinen Bayerischen Staatsbad Bad Bocklet am Fuße der Bayerischen Rhön.
Ayurveda Zentrum Deutschland im Kunzmann’s Hotel
Authentische Traditionelle Indische Medizin